Architekturwettbewerb

Der Rat hatte 2007 beschlossen, ein zweistufiges Verfahren für den Bereich Alte Feuerwache mit einem Architekturwettbewerb auszuschreiben. Das Verfahren begann im Sommer 2007. Das Preisgericht tagte am 2.4.2008. Den Ausschreibungstext konnten wir bisher nicht bekommen. Das Protokoll des Stadtplanungsamtes zur Preisrichtersitzung legt jedoch nahe, dass die Eiche /das vorhandene Grün bei der Ausschreibung keine Rolle gespielt hat – es findet sich darüber nämlich in sämtlichen Urteilsbegründungen kein Wort! Alle Beiträge ob mit oder ohne Eiche wurden zugelassen. Vom 16. Mai, um 13.30 Uhr bis zum 6. Juni montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr konnten Interessierte die Pläne und Zeichnungen im dritten Obergeschoss des Kieler Rathauses vor der Tribüne des Ratssaales besichtigen. Natürlich ohne Urteile des Preisgerichts. (Das Preisgericht setzte sich aus Vertetern der Verwaltung: Peter Todeskino, Bürgermeister, Gerhard Porten, Bauordnungsamt, Manfred Wagner, Amt für Wohnen und Grundsicherung sowie 4 Fachpreisrichtern zusammen: Hans Ehggert Bock, RD, Uwe Schüler, RD, Timm Ohrt, HH, Julius-Zeinz Ehlers, IZ)

Es ist  sehr zeitaufwendig, die 10 Teilnehmer und ihre Beiträge aufspüren. Interessant ist , dass mindestens 4 der Beiträge die Eiche bewahren wollten. Dieses sind

Nicht drin ist die Eiche bei

unklar, ob Eiche enthalten bei

  • AX5 auf Wettbewerbe gehen, dort Feuerwache (keine Planzeichnung, unklar von wo Ansichten…)
  • wiederArchitekten (kein Hinweis auf Wettbewerb)

Die folgenden 2 Architekturbüros kommen laut KN infolge des Gutachterverfahrens zusätzlich zum Zuge, waren aber nicht Teilnehmer beim Wettbewerb “alte Feuerwache in Kiel”

  • Böge Lindner K2 (haben nur ausgewählte Wettbewerbsbeiträge auf der Seite, Feuerwache ist nicht darunter – haben im Endentscheid Zuschlag für ein Gebäude bekommen..)
  • lrw offensichtlich Hauptteil der Wohnbebauung, aber auf der eigenen Web-Seite nicht erwähnt.In der Visualisierung der Planung (Ergebnisse des Gutachterverfahres hier) gewinnt man den Eindruck, dasss sie den Zastrow und Zastrow Entwurf weiterentwickelt/übernommen haben.

In der KN vom 19.8.12 steht dann zum weiteren Verlauf: Das Hamburger Büro LRW übernimmt danach die barrierefreie, hochwertige Wohnbebauung mit hohen Vorsprüngen und Erkern, die eine Blickachse vom Ratsdienergarten bis zur Nikolaikirche durch eine Gasse ermöglichen soll. Böge/Lindner K2 (Hamburg) erhielt den Zuschlag für ein freigestelltes Gebäude mit Spitzdach, das im neu entstehenden Hof hinter dem Stadtmuseum Kleingewerbe bzw. Gastronomie beherbergen soll.

Bei Frank Heimbau dazu: Am 16. August 2012 endete das Gutachterverfahren für das Bauprojekt Alte Feuerwache. In einem kooperativen Auswahlverwahren beriet die Jury, die u. a. aus den Geschäftsführern der Projektgesellschaft Alte Feuerwache GmbH & Co. KG, Marc Schauenburg und Ralf-Jörg Kadenbach, sowie dem Bürgermeister der Stadt Kiel, Peter Todekino bestand, über die Entwürfe von acht Architekturbüros. Die Entscheidung fiel auf die Entwürfe der Architekturbüros LRW, Böge Lindner K2 und Detlefsen + Figge. Link Detlefsen und Figge taucht hier zum 1. Mal auf-auf der Webseite finden sich nur bereits gebaute Objekte…

Im nächsten Schritt werden diese mit der Ausarbeitung ihrer Entwürfe fortfahren, um eine Harmonisierung der Schnittstellen der unterschiedlichen Gebäude zu erreichen.

Das offizielle Ergebnis ist seit dem 21.2.13 auch visualisiert hier zu finden, dabei dürfte es sich v.a um lrw Entwurf handeln. Der grüne Fleck an der Ecke Falckstraße ist dabei ein Pflanzkübel und keinesfalls die Eiche, die beträchtlich mehr Platz brauchen würde.

Zusammenfassend ist der ganze Ablauf höchst unklar. Es findet sich keine Erklärung, warum lrw letztendlich den Zuschlag bekommen hat und mit welchem exaktem Plan. Dem Protokoll der Preisgerichtssitzung vom 2.4.2008 entnehmen wir, dass obwohl der “grüne” Umweltdezernent  und Bürgermeister Todeskino in der Jury saß, Grün bzw die Eiche keinerlei Rolle spielte. Für die Bürger ist absolut nicht nachvollziehbar wie es zum jetzigen Entwurf hinter verschlossenen Türen mit einem Übergewicht der Investoren im Entscheidergremium kommen konnte.

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